Gefahren des Wassers

Zahlreiche tragische Unfälle zeigen immer wieder, dass auch gute Schwimmer beim Baden in Gefahr geraten können. Nur wer die Tücken des Wassers kennt, kann sie meiden oder mit ihnen fertig werden.

Gefahren, die vorwiegend auf Erschrecken zurückzuführen sind:
Gerät ein Schwimmer in verkrautets Gewässer, löst meist schon die geringste Berührung mit den Schlingpflanzen Angstzustände aus. Beim ruhigen Überschwimmen gleiten diese Wasserpflanzen jedoch völlig harmlos über den Körper und bedeuten überhaupt keine Gefahr (in unseren Breiten gibt es keine gefährlichen Schlingpflanzen). Wohl kann es aber geschehen, das der ängstliche Schwimmer, der die Nerven verliert, sich senkrecht zum Wassertreten aufrichtet, sich mit hastigen und ungeschickten Bewegungen in den Pflanzen verstrickt und sich dadurch selbst unter Wasser zieht. Ein Ausreißen der Pflanzen ist nur schwer möglich, da diese untereinander stark verwachsen sind. Bei ruhigem Verhalten ist ein Abstreifen verstrickter Pflanzen jederzeit möglich. Wassergräser ragen meist über die Wasseroberfläche und sind daher gut zu erkennen. Sie stellen nur insofern eine Gefahr dar, als sie mit ihren scharfen Blattkanten schmerzhafte, blutende Wunden verusachen können.
BEACHTE:
Meide verkrautetes Gewässer! Bist du zwischen Wasserpflanzen geraten, schwimme in flacher Lage (Rückenpaddeln) dorthin zurück, wo du hergekommen bist!
Auch die Begegnung mit Tieren kann Anlass zur Panik geben. In heimischen Gewässern tritt dabei keine unmittelbare Gefahr auf, denn weder die flüchtende Ringelnatter noch der häßliche Blutegel oder die Libelle mit ihrem schmarrenden Flügelschlag, um nur einige Beispiele zu nennen, sind lebensbedrohend. Beim Baden im Meer kann es durch Berührung mit Nesselquallen, Borstenwürmern oder Seeigeln leicht zu schmerzhaften Hautverletzungen kommen. In Gebieten wo Haie oder andere gefährliche Tierarten vorkommen, kann nur durch unbedingte Beachtung aller Ratschläge und Warnungen durch Einheimische oder einschlägige Literatur eine echte Gefahr gebannt werden.
BEACHTE:
Beim Baden in freien Gewässern denke stets auch an die Möglichkeit einer Begegnung mit Tieren. Ratschläge und Warnungen Orstkundiger sind zu befolgen!
In kalten Strömungen kann der Schwimmer z.B. in Seen (Kältelöcher) und bei der Einmündung kalter Zuflüsse kommen. Der Schwimmer soll Ruhe bewahren und so rasch wie möglich aus der Strömung heraus schwimmen.
Das Schwimmen im Strom wird nur dem sicheren und ortskundigen Schwimmer ein Vergnügen sein. Für den ängstlichen und unkundigen Schwimmer kann jede Änderung der Stromrichtung oder der Stromstärke eine große Gefahr sein.
BEACHTE:
Schwimme nur in Gewässer, die du kennst und die deinen schwimmerischen Fähigkeiten entsprechen. Jede Änderung des Flusslaufes bringt auch eine Änderung der Strömung mit sich. Es gibt Stellen mit so starker Strömung, dass du dort nicht an Land kannst. Schwimmen gegen die Strömung kann zur völligen Erschöpfung führen.
Bei schnellfließenden Gewässern beobachtet man häufig trichterförmige Gebilde an der Wasseroberfläche - es sind Wirbel. Sie bilden sich bei Brückenpfeilern, Uferschutzbauten (Buhnen), bei verankerten Schiffen etc. und dort, wo starke Unebenheiten (Erhöhungen oder Vertiefungen) m Flussgrund vorhanden sind. Für den guten sicheren Schwimmer stellt ein Wirbel kaum eine Gefahr dar. Der ängstliche, unsichere Schwimmer dagegen kann in größte Schwierigkeiten geraten.
BEACHTE:
Kannst du einen Wirbel nicht überschwimmen, dann lasse dich vom Wirbel unter Wasser ziehen. Kurz nach dem Untertauchen kannst du seitlich wegschwimmen. Das Anschwimmen von Schiffen ist verboten. Brückenpfeiler, Uferschutzbauten etc. sind zu meiden.
 
Gefahren, die durch Leichtsinn und Fehleinschätzung entstehen:
Sprünge in unbekannte Gewässer haben schon wiederholt zu schweren Unfällen geführt. Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen, Knochenbrüche, Verrenkungen und Verstauchungen sowie Wunden aller Art sind oft die Ergebnisse derartiger unüberlegter Handlungen.
BEACHTE:
Felsen, Pfähle, Gerümpel etc. unter der Wasseroberfläche und die Beschaffenheit des Grundes bergen oft ungeahnte Gefahren!
Das Baden in Stauseen, an Wehren und in der Nähe von Stromschnellen ist äußerst gefährlich und meist auch verboten.
Stauseen, wie wir sie heute zur Flussregulierung, zur Trinkwasserversorgung oder zur Elektrizitätserzeugung finden, haben im unteren Teil der Staumauer Durchlässe, die zeitweise geöffnet werden. Das Wasser schießt dann mit großer Geschwindigkeit nach außen und bildet so die mit Recht gefürchteten Strudel. Kreisende Wassermassen um einen schlauchförmigen Hohlraum reichen dabei von der Wasseroberfläche bis zum Abfluss (Beachte den gleichen Effekt in der Badewanne oder im Waschbecken!). Gerät eini Schwimmer in einen Solchen Strudel und wird er unter Wasser gezogen, ist eine Selbtsrettung ausgeschlossen. Fremdrettung darf nur mit Seilsicherung versucht werden!
Eine Gefahr die, die ebenfalls jede Hoffung auf Selbstrettung ausschließt, bilden Wehren. Je näher der Schwimmer dem Wehr kommt, umso größer wird die Strömungsgeschwindigkeit. Ein Festhalten an der glitschigen Wehrkante ist kaum möglich und somit ein Absturz auf die darunterliegenden Felsmassen, die von Überschlagswellen umspült sind, unvermeidlich. Eine Bergung kann erst erfolgen, wenn der Körper in das ruhigere Wasser abgetrieben wird.
Stromschnellen entstehen überall dort, wo ein Fluss durch die Uferwände (meist Felsen) eingeengt wird. Die Strömung nimmt hier rasant zu, es entstehen Wirbel und Überschlagswellen, die ein kontrolliertes Schwimmen unmöglich machen. Eine Bergung ist erst im ruhigen Wasser möglich.
Beim Baden im Meer ist, wie schon vorher erwähnt, den Empfehlungen von Einheimischen und den Anweisungen von Aufsichtsorganen unbedingt Folge zu leisten. Ebbe, Flut, Strömung, Wind , Brandung und zu weites Entfernen von der Küste stellen ungeahnte Gefahren dar.
BEACHTE:
Bevor du im Meer badest, erkundige dich nach den vorhandenen Gefahren!
Baden bei Gewitter oder bei Dunkelheit ist ein ausgesprochener Leichtsinn. Prahlerischer Übermut oder Alkoholeinfluss sindmeist die Ursache solcher Unüberlegtheiten.
BEACHTE:
Bei Gewitter bedrohen dich Blitzeinschlag, plötzliche Abkühlung, hoher Wellengang und dichte Regenschauer. In der Dunkelheit kann auch der gute und ortskundige Schwimmer durch einen unvermuteten Zusammenstoß mit schwimmenden Gegenständen oder durch Verfangen in ausgelegten Fischnetzenbzw. Reusen in Gefahr geraten
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